gestern war es soweit und für Philipp und Helena hat die Schule wieder begonnen!!
Nachdem die beiden nun fünf Monate lang keinen Präsenzunterricht mehr hatten, fiel uns das frühe Aufstehen doch sehr schwer, v.a. da wir schon um 6:45 Uhr noch in der Dunkelheit das Haus verlassen mussten.
Beide waren verständlicherweise sehr aufgeregt aber auch voller Vorfreude, aber zumindest ihre Klassenlehrerinnen hatten wir letzte Woche an einem Kennenlern-Nachmittag für neue Schüler/innen schon getroffen.
Die Schule hier ist eine Ganztagesschule, so dass ich die beiden erst um 14:30 /15 Uhr wieder abgeholt habe und solange wahrscheinlich fast genauso aufgeregt war wie die beiden, wie es ihnen ergangen ist.
Beide kamen dann aber zum Glück sehr happy aus der Schule heraus und haben zumindest auf den ersten Blick nette Klassen erwischt. Die Kinder sprechen wohl selbst in der deutschen Klasse untereinander sehr viel Englisch, was für die beiden natürlich erst mal eine große Umstellung sein wird, andererseits werden sie dadurch natürlich schneller auch selbst lernen, was zumindest wir Eltern als Vorteil sehen.
Nun sind wir gespannt, was die nächsten Tage bringen. Helena schreibt heute zu ihrem großen Ärger bereits ihren ersten Englischtest und hat zu ihrer Freude das erste Mal Schwimmen im schuleigenen 50 m Becken. Bei Philipp startet es etwas ruhiger, da hier der Schulwechsel erst von der fünften auf die sechste Klasse erfolgt, und daher auch alle Lehrer erstmal die neue Klasse kennenlernen müssen.
Ich bin schon gut beschäftigt mich mit Apps für Eigenverantwortliches Lernen und diversen Computerprogrammen, die Philipp auf seinem Laptop, den er nun jeden Tag als "Arbeitsgerät" mitbringen muss, vertraut zu machen. Das Lernen hier ist den deutschen Schulen was Einsatz von elektronischen Medien angeht wohl einige Jahre voraus, bei den Grundschulkindern hat jedes Kind in der Schule sein iPad, an dem teilweise gearbeitet wird, ab Klasse 6 muss jedes Kind den eigenen Laptop mitbringen und selbstverantwortlich pflegen, Updates installieren etc. Insofern sind die Tage, an denen ich die beiden da noch unterstützen muss, gezählt, bald können sie sicher mir helfen.
Die nächsten beiden Wochen haben die beiden nun erst einmal Zeit, sich nur auf die Schule zu konzentrieren, bevor dann die Nachmittagsaktivitäten starten. Für die Grundschule dürfen diese außer Instrumentalunterricht im ersten Halbjahr wegen Corona leider nicht stattfinden, Philipp ist aber für Fußball, Basketball und Parcouring angemeldet, mal sehen wo er einen Platz bekommen wird.
Auch bei Johann und mir hat gestern der Arbeitsalltag wieder gestartet. Für Johann ist schon absehbar, dass er die nächsten Wochen aufgrund des anstehenden Jahresabschlusses sehr viel arbeiten muss. Ich bin noch dabei mich zu finden, wie ich mit den 6 Stunden Zeitverschiebung meinen Arbeitstag am besten plane und wann ich Termine für den Austausch mit den Kolleginnen im Büro am besten lege.
Wir hoffen, dass auch alle in Frankfurt gestern und teilweise heute wieder gut gestartet sind und starten und wünschen euch eine gute Rückkehr in einen hoffentlich lange normalen Schulalltag!
wie schon angekündigt folgt nun auch noch ein Bericht über den Umzug in unsere neue Wohnung. Unerwartet schnell, innerhalb von nur vier Wochen, kam unser Hab und Gut ja über den Seeweg nach Singapur und letzte Woche Donnerstag wurde dann alles in unserer neuen Wohnung angeliefert.
Das Ganze lief -wie in Singapur zu erwarten- sehr effizient ab, innerhalb kürzester Zeit hatten die 8 Packer die 290 Kartons und Möbelteile in den 21. Stock transportiert. Mit einer alle Positionen umfassenden Liste mussten wir abhaken und koordinieren, dass alles angekommen war und was in welchen Raum musste.
Entgegen unserer Befürchtungen und dank eines weiteren Ikea-Besuchs und zusätzlich geschaffenem Stauraum hat alles gut in die Wohnung gepasst. Die Wohnung ist wunderschön und trotz diverser "Kruschtelecken", die noch ausgepackt und aufgeräumt werden müssen, fühlen wir uns schon super wohl.
Etwas ungewohnt ist noch die hier übliche Aufteilung der Küche in zwei Räume, eine klimatisierte "Show-Küche" mit Küchentresen sowie einer abgetrennten, dunklen und nicht klimatisierten Küche mit Herd und Backofen im hinteren Bereich der Wohnung, in der beim Kochen der Schweiss in Strömen fliesst.
Das macht die Einrichtung der Küche etwas schwierig und verlängert alle Wege, aber auch daran werden wir uns sicher gewöhnen.
Sehr gut gefällt v.a. den Kindern, dass man hier keinen Haus-/Wohnungsschlüssel hat, sondern mit Karten den Wohnkomplex sowie die Wohnung betritt. Für die Wohnung gibt es dann auch noch die Möglichkeit die Tür mit einem Türcode zu öffnen. Die Türklingel klingelt auf dem Handy, über das man dann auch die Haustüre öffnen kann. Wenn ich meine Karte vergessen sollte, kann ich mich also über mein Handy selbst in die Wohnung lassen, sehr praktisch.
Hier nun auch unsere neue Adresse:
8 Keng Chin Road, Cyan #21-12 258710 Singapore Singapore
Obwohl das Auspacken und Einrichten der Wohnung doch sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat, blieb auch noch Zeit für ein paar erste Unternehmungen. Da Singapur ja immer noch komplett für Tourismus geschlossen ist, kann man derzeit auch sonst sehr touristische Plätze relativ entspannt besuchen, da eben nur "Einheimische" (wie wir) sich dort tümmeln.
So haben wir einen abendlichen Ausflug zu Gardens by the Bay gemacht, einer tollen Parkanlage, in der Kunstbäume nachts wunderschön angestrahlt werden:
Ein Ausflug ging an die Strände der künstlich angelegten Insel Sentosa, die unweit der Innenstadt liegt, aber doch ein richtiges Strandgefühl bietet:
Ausserdem haben wir am verregnetsten Tag, den wir hier bislang hatten, den Universal-Studios-Vergnügungspark mit jeder Menge Fahrgeschäften besucht, darunter auch seeeeehr wilde Achterbahnen, so dass auch Johann und ich auf unsere Kosten kamen:
nachdem unser Umzug geschafft ist (dazu folgt später ein weiterer Eintrag) kann ich endlich aufarbeiten, was seit dem letzten Eintrag passiert ist.
Schon letzten Mittwoch sind wir das erste Mal IN die neue Schule der Kiddies, die GESS (German European School Singapore) gegangen, um die Schuluniformen der beiden zu besorgen, da in Singapur alle Schulkinder eine Uniform tragen müssen bzw. in Helenas Fall eher dürfen.
Auf dem Weg zur Schule haben wir auch schon die erste Überraschung erlebt:
bei der Wohnungsauswahl war u.a. natürlich relevant, dass Phili und Leni relativ schnell und unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen können. Als wir vor dem Haus auf den Schnellbus gewartet haben, der mit nur 4 Stops zur GESS fährt, hing dort ein Aushang, dass der Betrieb dieser Linie pünktlich vor ihrem Schulbeginn am 15.8. eingestellt wird, seufz. Der alternative Bus hat 25 (!!) Stops bis zur Schule, glücklicherweise gibt es aber auch noch die Metro, die zwar mit weiteren Fuß- bzw. Rollerwegen verbunden ist, aber trotzdem deutlich schneller als 25 Busstops geht.
Die Schule war auf den ersten Blick auf dem Weg zum Schulshop sehr beeindruckend, natürlich mit Temperatur-, Ein- und Auscheck, einem überdachten 50m Schwimmbad, mehreren Sportplätzen, einem riesigen Atrium, einer Schulküche etc. Nun sind wir gespannt, was wir bei der offiziellen Einführung für neue Familien noch entdecken werden.
Und hier ein Eindruck, wir die beiden zukünftig zur Schule gehen werden:
nun berichte ich Euch von unseren ersten Tagen in "Freiheit" in Singapur.
Die ersten Ausflüge, die wir gemacht haben, gingen nicht etwa zu den Hauptsehenswürdigkeiten sondern in Singapurs Shoppingcenter, da wir die Kinder für die hiesigen klimatischen Bedingungen erst einmal mit UV-Shirts, mehr Badehosen-/anzüge und Sommerschuhen ausstatten mussten.
Sehr spannend war die Erfahrung des Shoppings in Corona-Zeiten: während in Deutschland jede/r noch grübelt, ob die Corona-Warnapp installiert wird oder nicht, ist es hier Voraussetzung um überhaupt einen Laden (oder Park, Pool, Restaurant, Museum) betreten zu können, dass man -neben der Temperaturkontrolle über Stirnthermometer- den am Eingang ausgewiesenen QR-Code scannt und sich dann mit seiner persönlichen Registrierungsnummer und Handynummer dort eincheckt und beim Verlassen des Geschäftes auch wieder aus checkt. Dies erlaubt dann die direkte Nachverfolgung und Kontaktaufnahme zu allen möglichen Kontakten, wenn bei einer Person COVID-19 nachgewiesen wird.
Und so haben wir während unseres Shoppingausflugs sicherlich 40 QR-Codes gescannt, ich fürchte in manchen Läden bin ich bis heute, weil ich beim Verlassen den Checkout vergessen habe.
Ein weiterer Ausflug ging zu Ikea, wo man durch ein äusserst beeindruckendes Anstehsystem hineingeleitet wird.
Dann konnte aber endlich die Erkundung der neuen Heimat starten und wir besuchten den botanischen Garten, der fussläufig von unserer neuen Wohnung liegt:
Und dann ging es auch endlich zu Philis Topattraktion, auf die er seit dem Moment der Landung wartete:
gestern um 12:00 Uhr war es endlich soweit, unsere staatlich angeordnete Quarantäne war zu Ende! Um 12:10 Uhr haben wir das Apartment verlassen!
Unser erster Gang bzw. unsere erste Fahrt führte uns natürlich in unsere neue Wohnung, die Johann am Donnerstag übernommen hatte und die die Kids und ich bislang nur von Bildern kannten. Und wie erwartet hat Johann eine super Wahl getroffen:
Die Wohnung liegt im 21. Stock mit unglaublichem Blick auf Singapur, wir haben einen riesigen Balkon, der schön sonnengeschützt ist und auf dem in der Höhe ein angenehmes Lüftchen weht.
Das Highlight ist aber sicher der Lounge- und Whirlpoobereich im 20. Stock sowie die riesige Poolanlage mit 50m Becken.
Insofern freuen wir uns nun noch viel mehr über die große Neuigkeit, die wir erhalten haben, dass unser Einzug schon kommenden Donnerstag und Freitag stattfinden wird, schneller als wir erhofft hatten. Es bleibt jedoch eine kleine Sorge, ob wir den Inhalt unseres riesigen Containers tatsächlich in der Wohnung unterkriegen werden.
Im Anschluss an die Wohnung haben wir noch die neue Schule der Kinder von außen besichtigt, den tollen Riesenpool unseres Service Apartments genossen, versucht Tennis zu spielen sowie noch einen abendlichen Spaziergang durch Singapur gemacht.
Nachdem wir zwei Wochen lang keinerlei neue Eindrücke hatten und auch keine Schuhe getragen hatten, hatte das zur Folge, dass die Kinder und ich völlig erschöpft und mit schmerzenden und wund gelaufen Füßen ins Bett gesunken sind und bis heute einen komatösen Schlaf geschlafen haben.
